2021 Ksenia Berlin Corona Braunschweiger Straße Rixdorf Portrait

berlin – die ksenia

pieces of berlin

ksenia; 24; heilerziehungspflegerin und studentin; braunschweiger straße; 21.4.2021;
“ich kam in sankt petersburg zur welt, bin in hamburg aufgewachsen und vor 5 jahren bei meinen eltern ausgezogen. das war ein guter moment auch gleich die stadt zu wechseln. berlin ist doch dann ganz anders, mehr multikulti, größer – 18 jahre hamburg haben irgendwie gereicht, ich musste da einfach mal raus und das tat gut sich selbst zu finden, einen neuen freundeskreis auf zu bauen.
im moment gehts mir ganz ok, aber corona macht es uns nicht gerade leicht. alle uni-sachen laufen online, ich bin fast nur zu hause, daher habe ich mir von meinen eltern den hund geholt damit ich mich raus zwinge. wir müssen das halt aushalten und hoffentlich ist es irgendwann vorbei. am meisten fehlt mir das gefühl frei zu sein. dass man sich einfach wieder mit allen freunden treffen kann, und nicht nur mit einer person, leute zum essen zu hause einlädt, gemeinsam kocht… ich kann auch meinen mitbewohner langsam schon nicht mehr sehen! nein scherz, ich bin ganz froh, dass ich in einer wg wohne und nicht alleine. nächsten monat habe ich meinen impftermin, dann denk ich wird es auch wieder entspannter werden. zumindest kann ich dann meine großeltern wieder sehen, da freu ich mich drauf!
abgesehen von corona find ich es schrecklich, dass der mietendeckel gerade gekippt wurde. mich persönlich betrifft es zum glück nicht, aber viele freunde und kommilitonen von mir müssen jetzt richtig viel geld zurück zahlen, das sie in der schwierigen zeit gerade nicht haben bzw. verlieren ihre wohnung weil sie sich diese nicht mehr leisten können. ich weiß nicht wie berlin noch überleben soll, wenn all die jungen leute, die wenig geld haben nichts zum wohnen finden. eigentlich machte das berlin aus, dass die stadt offen für alle ist. wenn es aber so weitergeht, sehe ich das nicht mehr.”